Unsere Standpunkte

Älter werden auf dem Arbeitsmarkt

 

Trotz zunehmend guter Gesundheit und Fitness haben Ältere schlechtere Chancen auf dem Arbeitsmarkt.

Das heißt für uns:

  • Wir wollen, dass das Potential der Älteren an Kenntnissen, Fähigkeiten, Erfahrungen nicht weiter vergeudet wird. Wir begrüßen jedes betriebliche Vorhaben, das dieser Entwicklung entgegenwirkt.

  • Wir lehnen eine Frühverrentung ab, die das Ziel hat, die Älteren aus dem Erwerbsleben hinauszudrängen. Wir begrüßen jede betriebliche Politik, welche Maßnahmen von der Weiterbildung über die Prävention in der Gesundheit bis zur Vorbereitung auf die Zeit des Ruhestands fördert.

  • Wir lehnen ein starres Eintrittsalter in den Ruhestand ab.

Bildung

Wir unterstützen das gesellschaftliche Projekt des lebenslangen Lernens. Bildung muss das ganze Leben lang zugänglich sein.

Das heißt für uns:

  • Die Lernangebote müssen für alle Altersgruppen zu erschwinglichen Preisen zugänglich sein.

  • Die Erfahrung und das Wissen der älteren Generation muss auch in der nachberuflichen Phase nutzbar sein und genutzt werden; das gilt für Handwerksbetriebe, industrielle Produktionsstätten, Schulen und Hochschulen.

  • Lernen von und mit den Senioren – dafür bietet sich besonders das Ehrenamt an.

Alterssicherung

Die Alterssicherung soll den Lebensstandard erhalten und vor Armut im Alter schützen. Die Senioren-Union setzt sich für nachhaltige Verbesserungen unserer Systeme der Alterssicherung ein. Solidarität im System der gesetzlichen Rentenversicherung trägt wesentlich zum Zusammenhalt unserer Gesellschaft bei. Auch die junge Generation muss sich auf ihre Alterssicherung verlassen können.

Das heißt für uns:

  • Grundlage der Finanzierung der gesetzlichen Rentenversicherung ist die solidarische Umlage, d. h. die Renten werden aus den Beiträgen der Erwerbs-tätigen zur Rentenversicherung finanziert.

  • Es werden verbesserte Anreize für eine zusätzliche private Altersvorsorge benötigt, die helfen soll, Versorgungslücken zwischen Erwerbseinkommen und Alterseinkommen zu schließen. Dabei muss der Aufbau eines Kapitaldeckungsstocks in erster Linie den Sparern und nicht dem Gewinnstreben der Finanz- und Versicherungsbranche dienen.

  • Wir fordern von der Politik Anreize zur Renaissance der betrieblichen Altersversorgung. Es muss eine betriebliche Altersversorgung sein, die den Namen auch verdient. Gehaltsumwandlung allein ist keine betriebliche Altersversorgung.

Gesundheitswesen

Das deutsche Gesundheitswesen hat weltweit ein sehr gutes Ansehen. Gleichwohl ist es mit seinen aktuellen Problemen ständiger Gegenstand der Politik. Die Folge ist, dass die Leistungsfähigkeit der Gesundheitssysteme von der Bevölkerung verstärkt hinterfragt wird.

Das heißt für uns:

  • Wir setzen uns für eine medizinische Versorgung ein, die sich an den Notwendigkeiten orientiert.

  • Keine Behandlung darf in erster Linie deren Wirtschaftlichkeit dienen.

  • Wir setzen uns für den Erhalt des Systems der gesetzlichen und privaten Krankenversicherung ein, weil beide sich bewährt haben.

  • Forschung und Lehre im Bereich der Geriatrie müssen an den Universitäten systematisch gefördert werden.

  • Auch in der Krankenpflege-Ausbildung muss die Behandlung alter Menschen intensiver vermittelt werden.

Pflege

Die Alten- und Behindertenpflege ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Jeder Mensch kann plötzlich pflegebedürftig werden; das ist nicht nur eine Frage des Alters. Pflegebedürftigkeit ist ein tiefer Einschnitt in die Lebensführung; denn sie bedeutet Verlust an Lebensqualität in oft sehr großem Ausmaß.

Pflegebedürftigkeit bedeutet, angewiesen zu sein auf die Hilfe anderer. Das sind zunächst die Angehörigen. Wenn die Angehörigen die Pflege nicht hinreichend bewerkstelligen können oder wenn es keine Angehörigen gibt, sind es die ausgebildeten Pflegerinnen und Pfleger.

Pflege ist mit hohen Kosten verbunden, welche die Pflegebedürftigen und oft auch die Angehörigen in finanzielle Nöte bringen können. Hier ist Vorsorge nicht nur angeraten, sondern notwendig, wobei die Pflegeversicherung nur einen Teil des finanziellen Risikos der Pflege abdecken kann.

Das heißt für uns:

  • Der Berufsstand der Pflegerinnen und Pfleger bedarf besserer gesellschaftlicher Anerkennung. Pflegerinnen und Pfleger müssen der Schwere und Verantwortung ihres Berufs angemessen bezahlt werden. Das gleiche gilt für die Angehörigen von Pflegebedürftigen, deren aufopfernde Tätigkeit meist im Verborgenen geschieht.

  • Oberstes Gebot der Pflege ist die Menschenwürde; sie zu achten muss Leitbild des Pflegeberufs sein. Das zu achten gilt nicht nur für die Pflegerinnen und Pfleger, sondern auch für die Leitung von Pflegeheimen.

  • Wer in Ausübung des Pflegeberufs, aber auch als leitender Verantwortlicher in der Pflege seine Pflichten gegenüber Pflegebedürftigen verletzt, kann sich, je nach Einzelfall, strafbar machen.

  • Wir fordern Transparenz der Kosten und Leistungen sowohl der stationären als auch der ambulanten Pflege.

  • Wir treten ein für die Hilfe des Staates in finanziellen Notsituationen der Pflegebedürftigen und ihrer Angehörigen. Dafür fordern wir, den Solidaritätszuschlag als Ergänzungsabgabe zur Einkommensteuer, Körperschaftsteuer und Kapitalertragsteuer über 2019 hinaus für die Herausforderungen und Aufgaben der sozialen Sicherheit („Pflege- und Renten-Soli“) weiterzuführen.

 

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